Jagdhunde
Die Jagdhunde lassen sich in sechs verschiedene Gebrauchsgruppen unterteilen, je nach ihrer jagdlichen Eignung: in Vorstehhunde, Schweißhunde, Apportierhunde, Stöberhunde, Erd- bzw. Bauhunde sowie Bracken und Laufhunde. Im Folgenden werden die Gebrauchshunde im Einzelnen erklärt.
Vorstehhunde
Als Vorstehhunde werden alle Hunde beziehungsweise alle Hunderassen bezeichnet, die als Jagdhunde die Eigenschaft des Vorstehens ausgeprägt vorweisen. Der vorstehende Hund zeigt dem Jäger, dass er Wild gefunden hat. Grundsätzlich ist die Fähigkeit zum Vorstehen angewölft (angeboren), kann aber in der Ausbildung des Vorstehhundes gefördert werden.
Eigenschaften: Allen diesen Hunden ist eigen, dass sie dem Jäger entdecktes Wild durch Vorstehen anzeigen. Dabei verharren sie beispielsweise ohne Laut zu geben in ihrer Bewegung und heben meist gleichzeitig einen Vorderlauf, seltener einen Hinterlauf, und winkeln diesen an. Der Jäger kann sich dann zur Schussabgabe vorbereiten, muss das vom Hund gefundene Wild aber selbst heraustreten (aufscheuchen). Vorstehhunde sind auf diese spezielle Fähigkeit abgerichtet, die dem gegenübersteht, und nicht dafür vorgesehen, die Beute selbst zu erjagen.
Geschichte: Vorstehhunde wurden auch beim Trassieren eingesetzt und die Hunde, die zur Jagd auf Geflügel eingesetzt wurden, auch als Hühnerhunde bezeichnet. In England begann sich die sportliche Art des Vogeljagens auf Geflügel mit Settern (englisch setting dogs für sitzende Hunde) zu entwickeln, die sich beim Anzeigen des Wildes niederlegen. Pointer stehen dagegen idealerweise wie ein Pfeil (englisch to point von zeigen) in Richtung Beute. Sie weisen mit seiner Nasenspitze exakt in Richtung Geruchsquelle, insbesondere wenn kein Sichtkontakt besteht.
Vorstehhunde lassen sich unterteilen in:
Deutsche Vorstehhunde:
- Deutsch Drahthaar
- Deutsch Kurzhaar
- Deutsch Langhaar
- Großer Münsterländer
- Kleiner Münsterländer
- Weimaraner Kurzhaar
- Weimaraner Langhaar
- Pudelpointer
Englische Vorstehhunde:
- Irish Red Setter
- Irish Red and White Setter
- English Setter
- Gordon Setter
- Pointer
Französische Vorstehhunde:
- Griffon
- Epagneul Picard
- Epagneul Francais
- Bretonischer Vorstehhund = Epagneul Breton
- Braque d’Auvergne
- Braque du Bourbonnais
- Braque Français
- Braque Saint-Germain
Ungarische Vorstehhunde:
- Kurzhaariger Magyar Vizsla
- Drahthaariger Magyar Vizsla
Tschechische Vorstehhunde:
- Cesky Fousek
Italienische Vorstehhunde:
- Spinone
Schweißhunde
Schweißhunde arbeiten nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild, v. a. Schwarzwild, Rotwild, Gamswild.
Unter „Schweiß“ versteht man das Blut der Wildtiere.
Schweißhunde:
- Hannoverscher Schweißhund
- Bayerischer Gebirgsschweißhund
- Alpenländische Dachsbracke
Apportierhunde
Apportierhunde arbeiten nach dem Schuss: Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild, Apportieren von Niederwild. Auch sehr geeignet für Wasserarbeit, etwa das Apportieren von Enten.
Apportierhunde:
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Flat-coated Retriever
Stöberhunde
Stöberhunde arbeiten vor und nach dem Schuss. Vor dem Schuss: Buschieren und Stöbern. Nach dem Schuss: Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild.
Deutsche Stöberhunde:
- Deutscher Wachtelhund
Englische Stöberhunde:
- Cocker Spaniel
- English Springer Spaniel
- Welsh Springer Spaniel
Bauhunde
Bauhunde kommen zum Einsatz bei der Baujagd. Arbeit vor dem Schuss: Stöbern. Nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild, selten auch auf Niederwild.
Deutsche Bauhunde:
- Dackel
- Deutscher Jagdterrier
Englische Bauhunde:
- Welsh Terrier
- Fox Terrier
- Parson Russell Terrier
- Jack Russel Terrier
Brackier- und Laufhunde
Brackier- und Laufhunde arbeiten vor und nach dem Schuss. Vor dem Schuss: Brackieren. Nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild.
Vom „Brackieren“ spricht man bei der Arbeit der spurlauten, Schlag auf Schlag Laut gebenden Bracke auf der Spur des Hasen oder Fuchses.
Österreichische Bracken:
- Brandlbracke (Vieräugl)
- Tiroler Bracke
- Steirische Rauhaarbracke
- Dachsbracke
Englische Laufhunde:
- Beagle
- Basset